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Dienstag, 6. November 2012

Bericht Welt Simmental Kongress


Welt Fleckvieh - Simmental Kongress 2012,

Deutschland als Veranstalter des 19. Kongresses

Ein Zusammentreffen internationaler Delegation aus aller Welt, wo auch österreichische Züchter,
unter anderem mit AGÖF – FVF Obmann Ing. Karl Sommer, NÖ - FVF Rassesprecher Ing. Roland Frühwald und NÖ Genetik Zuchtberater Martin Rauchenberger, teilnahmen, um einen intensiven Einblick in die deutsche Fleckvieh-Fleisch-Zucht zu bekommen. Im Rahmen des Vorprogrammes konnte sich die züchterisch geleistete Arbeit von ihrer besten Seite präsentieren und es den hohen Ansprüchen der Besucher nur mehr als gerecht machen.
Betriebsbesuche in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Tierschau in Laasdorf, sowie eine halbtägige Stadführung durch Dresden, waren Teil des gut gelungenen, viertägigen Programms.
Betriebsbesichtigungen in Sachsen
KÖG Landwirtschafts GmbH, Kleinbardau
Mit insgesamt 35 Arbeitskräften wird der 2.600 ha große Betrieb – davon 120 ha Grünland – bewirtschaftet. Besonderes Augenmerk gilt den 150 Herdbuchkühen samt Nachzucht, welche sehr guten Absatz im Inland bzw. Export finden, so der Geschäftsführer Achim Altner. Aktuelle Deckstiere am Betrieb sind unter anderem der tschechische Stier MAJOR SKY PP (V: Vitez, MV: Gorm PP) – auch in der KB eingesetzt, POLLUX P (V: Poldau Pp), BRONKO P (V: Bruno P), BENALDO P (V: Benzaldik P), sowie der Columbus-Sohn CONTADOR PP.
Eydner Thomas, Flößberg
253 ha – vorwiegend Ackerbau – stehen dem jungen Betriebsleiter Thomas Eydner zu Verfügung. Hingegen nutzt er 18 ha Grünland, die für die Haltung von 25 Mutterkühen, benötigt werden. Im Deckeinsatz am Betrieb steht der Vito PP- Sohn VARIUS PP, mit dem der Großteil der Kühe besamt wird. Darüber hinaus, wird, bei der gezielten Anpaarung mit KB Stieren, auf beste Abstammung aus dem internationalen Bereich gesetzt.
Im Zuge dieses Betriebsbesuches wurden auch die Zuchttiere von Lutz Marticke, der Nachbar Eydners, präsentiert. Marticke besitzt zurzeit 8 Kühe welche ausschließlich über KB gedeckt werden. Dass das züchterische Interesse an der Fleckvieh-Fleisch-Zucht auch hier sehr groß geschrieben wird, beweist das positive Teilnehmen diverser Rinderschauen.
Betriebsbesuche in Thüringen
Pieter Hartmut und Claudia, Neustadt/ Orla
Schon vor der Besichtigung des „Ritterguts“ war die Anspannung groß, da es sich um den Betrieb der 1.Vorsitzenden des VDSI handelte. Claudia Pieter hat dort, seit der Gründung des Verbandes, die Funktion als Präsidentin inne.
Bewirtschaftet werden rund 170 ha – wovon 40 ha Grünland genutzt werden. Die homogene Herde, bestehend aus 35 Herdbuchkühen samt Nachzucht, wird mit drei Stieren – SNOOPY P (V: Cairnview Snazzy), FREDE P (V: Lykke Basse) und CARL PP (V: Cimba) – im Natursprung gedeckt. Zuzüglich auch zum Teil mit KB-Besamung. Zu erwähnen ist hier auch noch, dass CARL PP vom Zuchtverband Thüringen für die künstliche Besamung ausselektiert wurde. CARL PP vererbt sehr viel Rahmen, der mit seinem Vater, Cimba PP, Leichtkalbigkeit mitbringen soll. Die Mutter, eine H. United P – Tochter, führt derzeit die deutschlandweite Zuchtwertliste an.
LVV Ökozentrum Werratal – Beriebs GmbH, Vachdorf
Der im Süden Thüringens liegende Betrieb ist eine Gesellschaft mit 20 Beteiligten, wo auf 1.681 ha gewirtschaftet wird. Das Ökozentrum umfasst mehrere Teilbereiche, wie Werratal- Landschaftspflege und Naturfleisch GmbH Vachdorf, wo neben den 270 Herdbuchkühen auch Milchkühe, Schweine und Legehennen gehalten, dementsprechend verarbeitet und im eigenen Hofladen vermarktet werden. Derzeit werden neun Deckstiere, unter anderem Poldau-, Atlantis-, Cimba-, H.United-, Strabino- Söhne, gehalten. Der gesamten Mutterkuhhaltung stehen hierbei 350 ha Grünland zu Verfügung.
Aufgrund des genetisch gut ausgenutzten Potentials, dieser sehr einheitlichen Herde, können immer wieder Interessenten, aus dem In- und Ausland, zum Kauf zahlreicher Nachzuchten animiert werden.
Betriebsbesuch Sachsen-Anhalt

AG Wethautal, Scheiplitz
Dieser Betrieb im Süden Sachsen-Anhalts stach besonders mit einem sehr wirtschaftlichen, einheitlichen Kuhtyp heraus. Auf 280 ha. Grünland werden hier 160 HB-Kühe gehalten, die neben dem Zuchtrinderverkauf, auch zum Teil fertig ausgemästet und somit in die Direkt-Vermarktung gehen. Aktuelle Vererber sind Söhne von Walkman, Tomba und Kykke Sirius.
Tierschau „Best of Beef Simmental Germany“ anschl. Züchterabend, Laasdorf
Unter diesem Motto präsentierte sich die Fleckvieh-Fleisch-Zucht, aus ganz Deutschland, in sämtlichen Kategorien, von der besten Seite. Die Vermarktungshalle des LTR war während der Vorstellung auch vom heimischen Publikum sehr gut besucht. Insgesamt wurden den Interessenten von knapp 20 Züchtern, 34 Tiere in 16 Gruppen vorgestellt. Dass hierbei keine Rangierung stattgefunden hat und somit auch keine Preise zu vergeben waren, störte die Beschicker nicht. Ihr höchstes Ziel war allen voran, sich bestmöglich den internationalen Fachleuten zu zeigen.
Unter den ausgestellten Tieren waren auch Sieger bzw. Reservesieger von deutschen Bundesschauen wie BRUNO (Jakob x Palme), LINDA (Pax x Balius) vom Betrieb Scholl, ISABO (Baso x Pluto) vom Betrieb Pieter und zahlreiche weitere sehr fleischbetonte Tiere. Höhepunkt dieser Schau war die Vorführung von drei Top Vererbern samt deren Nachzucht. (Bundessieger Berlin BRUNO, Bundessieger Erfurt SAKY und CARL)
Noch viel besprochen und diskutiert wurde bei dem anschließenden Züchterabend, der bei gemütlichem Ausklang, das Simmental-Fleisch Vorprogramm hervorragend abrundete.
Besten Dank und Gratulation über die mehr als gelungene Veranstaltung gilt hier den Organisatoren des ASR und ADSI. Einmal mehr konnten die züchterischen Möglichkeiten des Fleckvieh in Fleischnutzung klar gelegt werden: Vitalität der Kuh, Leichtkalbigkeit, dem Kalb ausreichend gute Milchleistung, Wüchsigkeit bei hohen täglichen Tageszunahmen, Endmast und natürlich die ganzjährige Weidehaltung, um die wichtigsten zu nennen. Aufgrund der unterschiedlichen Betriebsformen bzgl. Tieranzahl und Bewirtschaftungsmöglichkeiten, kann mit Sicherheit so einiges auf die Fleckvieh-Fleisch-Zucht in unseren Regionen umgesetzt werden.

( Quelle: NÖ GENETIK Martin Rauchenberger )